Mittwoch, 22. April 2009

Gurkensalat-Klamotten & zwei Tage im Freien jedoch mit Drill

Hallo!

Vergangenes Wochenende war das Abschlussevent für den Schulkurs "Eigener Schutz und Sicherheit", welcher uns über mehrere Nachmittage hinweg Grundsätze für Sicherheitspolitik, sicheren Umgang im Haus, im Ausland und in Katastrophensituationen lehrte.

Wir kamen Samstag (18.04.09) morgen um 7:30 Uhr in der Militärstation und Landesverteidigungshochschule der Nachbarstadt Tuusula an und wurden erst einmal, wie die drei weiteren teilnehmenden Schulen, in das Grün und Braun der finnischen Armee gekleidet. Danach folgten Vorträge, Einleitungen und ein kleines Frühstück. Zu den Mahlzeiten ist zu sagen, dass wir an diesen zwei Tagen kein einziges Ma(h)l von einem Tisch mit Stühlen gegessen haben, der kalte Betonboden des Exerzierplatzes wurde uns stattdessen zugewiesen. Über das Essen von der fahrbaren Militärküche hat sich aber niemand beschwert, denn es waren sättigende, ausreichende, warme und gute Mahlzeiten, die wir auch dringend benötigten.

Wir fingen mit Erste-Hilfe Übungen wie stabile Seitenlage, Ambulanz-Anruf und Blutungsstillungen an. Daraufhin folgten Brandbekämpfung und die richtige Handhabung von Feuerlöscher und -Decke. Danach gab es ein bisschen was zwischen die Zähne und dann wurden die Militärzelte im anliegenden Wald aufgebaut.
Eine Pause gab es nicht und es ging direkt weiter zur Selbstverteidigung. Wir die Jungs hofften natürlich ein paar nützliche Griffe für die "aktive" Selbstverteidigung zu lernen, jedoch wurde daraus nichts. Stattdessen lernten wir "Halt!" und "Stop!" zu schreien, eine greifende Hand loszuwerden und wegzulaufen, was warscheinlich auch das Beste ist.

Nach ein bisschen Kaffee und ein bisschen Zeit im Wald wurde Abendgegessen und der Kamin im Zelt eingeheitzt. Weiterhin folgte noch ein kleiner Waldlauf und alsbald die Dunkelheit eintrat durften wir Wärmebild- und Infrarotkamera testen. Es war nun ca. elf oder halb zwölf Uhr nachts geworden und jeder war ohne jeden Zweifel erschöpft und müde von diesem vergangenen Tag. So wurde auch ohne Murren bei jedem der Schlafsack zugeknöpft. "Jetzt 'ne Mütze Schlaf!" dacht ich mir, jedoch wurde ich dann um 3:45 Uhr Nachts für meinen Wach- und Kamindienst geweckt. Eine dreiviertel Stunde später durfte ich mich aber wieder verkriechen und noch drei weitere herrliche Schlafstunden geniessen.

Am nächsten Tag, Sonntag (19.04.09), wurden die Zelte wieder abgebaut, Frühstück verschlungen und noch ein paar Vorlesungen verschlafen, bis wir dann zum Test gerufen wurden. Wir mussten einen vermeindlich Verletzten, Bewusstlosen richtig diagnostizieren und Erste-Hilfe leisten, darauffolgend einen 112-Anruf richtig ausführen.
Als das mehr oder weniger gut beendet war wurden wir unwissend was folgt zur nächsten Station weitergeschickt. Wir ahnten nichts und aus einem Augenblick heraus springt einer der Ausbilder mit einem unechten Holzmesser auf uns zu und wir mussten wiederhin richtig handeln, in diesem Fall: Schreien und Weglaufen.

Viel gelernt, viel erlebt.
Damit war es zu Ende und wir durften endlich nach Hause in die Dusche & Sauna.