Sonntag, 31. August 2008

der erste Monat

Moi,

und nun ists schon ein Monat. Und wenn ich so zurueckblicke, es haben sich bereits n paar Dinge verändert. Erstens, es ist verdammt schnell kalt geworden, hier im Norden, bei euch zuhause ists ja richtig sommerlich warm wenn nicht sogar heiss! Minulla on vähän flunssa - Ich habe eine kleine Erkältung, aber das lässt sich mit viel Tee und vor-dem-Kachelofen-sitzen wieder reparieren. Mein finnisch wird mehr und mehr, und endlich wächst mein Bart oder zumindest ein guter Ansatz - yay! Desweiteren sind ein paar kilo runter und ich fuehle mich richtig wohl, wohl fuehle ich mich auch hier in meiner Gastfamilie und während der Zeit die ich mit meinen Freunden und Bandkollegen verbringe mit denen ich an neuen Lieder arbeite.
Was mir an sovielen Abenden aber immer noch den Schlaf raubt und was sich nicht verändert, sind die Gedanken an Eva-Marie, sie ist nun seit ein bisschen mehr als einer Woche in Ecuador. Im Moment haben wir kaum Kontakt, weder durchs Telefon noch uebers Internet, ich hoffe aber, wenn sich bei ihr nun solangsam auch das normale Leben einpendelt und alles mit Computer und Handy wieder funktioniert, dass wir, trotz 8 Stunden Zeitdifferenz öfter schreiben können. Sie fehlt mir so. Ich sehne mich nach nichts mehr als dass die restliche Zeit nun genauso verfliegt wie der erste Monat und ich sie dann wieder in den Armen halten kann. Ich liebe sie, ich brauche ihre Nähe.

Samstag, 30. August 2008

Dienstag, 26. August 2008

Gruesse vom Papa!

Minun Isä - Mein Vater

Eine herrliche Zeit war das mit meinem Vater, die letzten Monate und Wochen vor meinem Abflug hier her nach Finnland. Ich habe soviel Unterstuetzung von ihm bekommen, in allen Sachen. Das hat mich damals schon mit seiner Geduld beim Ausfuellen der wirklich muehsamen 'Application' fuer Rotary beeindruckt. Mein Vater ist fuer mich wie ein wirklich guter Freund, er ist zwar oft unterwegs, aber wenn ich ihn brauche, ist er fuer mich da. Während meinen letzten Wochen in Deutschland hat er mich fast täglich eigentlich zu meiner Freundin nach Bad Wörishofen gefahren und das war wirklich eine grosse und wichtige Sache fuer mich. Ich kann mich an keinen Streit mit ihm erinnern, das muss wenn dann schon eher Jahre her gewesen sein, dieser Abstand, dass er oft unterwegs ist und ich ja eh bei meiner Mutter wohne, war vielleicht das beste fuer dieses wirklich gute Verhältnis, denn ich denke dann bemueht sich jeder mehr, nicht wegen jeder Kleinigkeit einen Streit anzufangen, wenn man eh die ganze Zeit nebeneinander auf der Pelle sässe. Er hat mir den nötigen Freiraum gelassen um Erwachsen zu werden und die Unterstuetzung dort, wo ich sie brauchte.
Die Verabschiedung war kurz, eine einfache Umarmung, in dem Moment habe ich nicht so wirklich realisiert, dass es der Abschied fuer ein Jahr war. 5min später kam es mir dann, somit gleich auch die Tränen, und das gebe ich ganz öffentlich zu und ich denke auch nicht, dass das ein Zeichen von Schwäche oder sonst etwas ist, aber ich habe dann in dem Moment erst so wirklich realisiert, welch wichtige Person mein Vater fuer mich in meinem Leben darstellt, und ich bin ihm sehr dankbar dafuer.
Anlass fuer diesen Schrieb war eine wirklich schöne Mail von ihm, und ich bin wirklich froh, wie stolz er auf mich ist, das ist eins der besten Sachen die ein Vater seinem Sohn sagen kann! Ich hoffe ich kann, wenn ich selbst in der Position bin, meinem Sohn ein Vater sein, so wie mein Vater es zu mir ist.

>> "Kinder sind wie Pfeile die man mit einem Bogen abschießt..." hat ein kluger
Mann mal gesagt "...man kann ihnen die Richtung zeigen aber dann muß man
loslassen damit sie zu Ihrem Ziel kommen"...also ich denke Du befindest
Dich nun auf einem guten Flug! <<

Ich danke dir!


Minun Äiti - Meine Mutter

Ja, es gab viele Auseinandersetzungen und es war keine einfache Zeit, aber ich denke, wäre ich in der Rolle meiner Mutter und hätte einen Sohn, der wesentlich mehr Zeit vor dem lauten und nervtötenden Schlagzeug, als vor dem eher fuer-die-schule-vorteilhaften Schreibtisch verbringt, wuerde ich mit ihm auch das ein oder andere Machtwort sprechen, aber nun gut. Auch wenn mein Zimmer nicht wirklich aufgeräumt war, so habe ich doch in dem Haus gelernt, das Haus zu halten, wie man Wäsche wäscht, spuelt, die Klamotten zusammenlegt, kocht, buegelt, sauber macht, ob ich das allzu häufig in die Praxis umgesetzt habe ist ne andere Frage.. ;). Aber sie hat mir ebenfalls Raum gelassen meine eigenen Erfahrungen zu machen und Erwachsen zu werden, auf Partys das ein oder andere Glas zuviel getrunken zu haben, hat noch nicht bedeutet, dass ich jetzt die nächsten vier Wochen nicht mehr aus dem Haus darf, aber ich hab dann schon selbst gemerkt, dass das die nächsten Abende nicht mehr funktioniert und mein Schädel 'Stop!' gesagt hat. Sie hat mir nicht befohlen fuer die Schule zu lernen, aber ich habe dann selbst gemerkt wie schwierig es ist, vermasselte Noten wieder gerade zu biegen, vor allem zum Ende des Jahres. Manchmal hät ich mir jedoch ein bisschen mehr Unterstuetzung gewuenscht.
Dieser Abstand jetzt tut auch recht gut, und es funktioniert auch, und ich bin auch recht froh wenn sie wieder anruft um sich nach mir zu erkundigen. Das Verhältnis ist, meiner Meinung nach, besser als vor dem Abflug.
Ich hoffe alles läuft bei dir und Dieter gut, richt ihm, wenn du das liest auch liebe Gruesse aus und er soll nicht allzuviel arbeiten und eine Stunde ueber den Akten gegen eine Stunde ueber den Hortensien eintauschen ;)

Liebe Gruesse an alle

Ich melde mich bald wieder, muss nun wieder in den Unterricht!

Montag, 25. August 2008

Sonntag, 24. August 2008

die dritte woche

Terve!

Nun ists schon die dritte Woche! So gesehen, in einer Woche ist der erste Monat schon vorueber. Geht ja doch schneller als erwartet ;D. Aber hm, der finnische Winter wird noch eine ziemlich harte Nummer, kaum Licht, kaum Wärme, kaum Aktivitäten ausser Haus, ich hoffe ich falle da nicht zu sehr in die fuer Finnen typische Winter-Depression. Was meine Stimmung im Moment nur ziemlich drueckt, ist der Gedanke, dass meine Freundin auf der anderen Seite der Erde ist. Kaum vorstellbar fuer jemanden der nicht in derselben Situation ist, denke ich. Desweiteren feiern grad so ziemlich all meine Freunde auf dem Chiemsee Reggae Summer und haben Spass, gute Musik und warscheinlich viel viel Alkohol im Blut, ich hoffe ich bekomme n paar gute Bilder und Berichte von ihnen! (Aufforderung!). Im Dezember bekomme ich sogar Familienbesuch von meiner Schwester, welche ihren Geburtstag in Helsinki feiert, ich hoffe, und ich denke bis
dahin sitzt mein Finnisch schon recht gut und ich kann sie höchstprofessionel durch die Stadt fuehren. Gestern haben wir unser kleines Häuschen rot gestrichen, und heute Abend gibts Elch in die Pfanne - Finnland pur. In diesem Sinne, Nähdään! (Wir sehen uns!)

Donnerstag, 21. August 2008

Kunst hilft!

Hei.

anscheinend beginnt diese 'Zeitvorbeiflieg'-Phase bereits, denn, morgen ist schon wieder Freitag. Eine weitere Woche vorbei, und wie vorausgesagt ist nicht viel neues passiert. Ich habe nun eine Band und kann mit meiner Leidenschaft, der Musik, wieder mehr von dieser Zeit fuellen, von der Ich noch meinte, dass sie langsamer geht. Ich zeichne nun auch wieder mehr, das ist Zeit fuer mich, denn jede Art von Kunst ist eine Art Ausdruck seiner Selbst, und wenn Ich mein Selbst auf Papier bringe, verstehe Ich vielleicht mehr, wie es mir im Moment geht, denn mein Kopf kann diese Huelle von Gefuehlen und Eindruecken nicht recht verarbeiten und ich habe oft Momente, in denen ich wirklich nicht weiss, wo ich gerade stehe, wer ich bin und was ich hier erlebe.
Morgen ist der Tag 'X' fuer meine Freundin, so gesehen nur noch ein paar stunden, bis ihr
Flieger nach Ecuador geht, und sie, genauso wie ich, diese unzähligen neuen Dinge erleben wird, warscheinlich noch mehr, denn Ecuador ist im Vergleich zu Finnland, schon noch ein bisschen mehr Kulturschock. Ich habe im Moment dasselbe Gefuehl im Magen, in meinen Beinen, wie an meinem letzten Abend in Deutschland.

''Die Liebe zwischen zwei Menschen lebt von den schönen Augenblicken.
Aber sie wächst durch die schwierigen Zeiten, die beide gemeinsam bewältigen.''






Dienstag, 19. August 2008

Lukio - Die Schule


Moi!


Wie die meisten schon wissen, hat bei mir in Finnland die Schule schon wieder begonnen und ich hatte so gesehen keinen Tag Ferien, besonders, keinen Tag Sommerferien! Ist eigentlich schon 'ne ziemlich grobe Nummer ^^. Aber ich kann mich wirklich nicht beklagen, die Schule, die ich besuche wurde erst vor knapp 4 Jahren gebaut und ist so ziemlich das neueste und bestausgestattetste Gebäude, dass ich jeh gesehen habe. Es stehen ca. 200 Computer mit internet Anschluss frei zur Verfuegung, dahinzu kommen jedoch nochmal ungefähr genauso viele in den Fachräumen, mitunter MacBooks in Kunst und Musik. Fachräume, die wirklich solche genannt werden duerfen, bestes Aufnahme und Live-equipment in den Musikräumen, Kunstutensilien, selbst fuer die modernste Kunst. Daneben gibt es eine Bibliothek, Caféteria, Sporthallen und Fitnessräume.
Das hochangepriesene Schulsystem - ist auch wirklich gut. Es gibt unzählige Fächer, die man wählen kann und fuer diese auch Lehrer bereitstehen. Philosophie, Psychologie, diverse Musik und Bandkurse, Literatur, und und und..., die Liste ist wirklich endlos und fuer jeden ist etwas dabei. Somit kann man sich nun seinen Stundenplan einteilen, jedoch ist das nur fuer ein paar Monate, bis die nächste Schulperiode beginnt, ca. 5 fuer ein Schuljahr. Hat man seine Pruefungen am Ende einer jeden Schulperiode fuer die gewählten Kurse bestanden, kann man nun Fächer umwählen und oder einen Teil beibehalten, am Ende des Jahres jedoch hat man dann alle Gebiete abgedeckt und mit einer Pruefung abgeschlossen. Eine Schulstunde dauert 75min, was aber eigentlich ein wirklicher Vorteil fuer Lehrer und Schueler ist, denn, man hat genuegend Zeit seinen Unterricht in verschiedene Einheiten, wie Gruppenarbeit, Recherche, Eigenarbeit, einzuteilen und somit zu strukturieren. Fuer den Schueler ist es von Vorteil, da man nun nur maximal 3-4 Kurse pro Tag absolvieren muss, nicht wie in Deutschland 6 - 8 oder gar 10.
Der Unterricht ist sehr locker und frei gestaltet, meistens schreibt man halt mit, was man fuer wichtig hält. Die Arbeit mit Medien steht ganz oben. So gut wie jedes Klassenzimmer ist mit einem Smartboard, Beamer, Computer, Lautsprecheranlage, etc. ausgestattet und macht somit interaktives Arbeiten möglich.
Ein riesengrosser Punkt fuer einen guten Unterricht ist das Verhältnis zwischen Lehrer und Schueler und das ist wirklich bestens hier in Finnland. Jeder Lehrer, selbst der Rektor wird mit Vornamen gegruesst und angesprochen, desweiteren besitzt die Schule ein Netzwerk im Internet womit Lehrer und Schueler via Email in Kontakt sind, Fragen zum Unterricht stellen können, Vorschläge bringen etc., viele Lehrer geben sogar ihre Handy-Nummer an die Schueler weiter. Es ist wirklich freundschaftlich und trotzdem hat jeder Respekt vor seinem Lehrer und ist im Unterricht ruhig, aber vielleicht liegts auch nur an den eh schon eher stillen und leisen Finnen, das kann ich noch nicht beurteilen^^.

Soweit fuer Heute,

Moikka!

Montag, 18. August 2008

Der erste Zwischenbericht



Hei

Seit nun zwei Wochen exakt bin ich hier in Finnland, der Auftakt meines Austauschjahres. Zwei Wochen sind, man möchte meinen, ein recht ueberschaubarer Zeitraum im jungen Leben eines 17-jährigen, jedoch sind die ersten zwei Wochen eines Austauschjahres nicht vergleichbar mit dem 'normalen' zwei-Wochen-Alltag. Soviele Dinge sind passiert, soviele Emotionen habe ich durchlebt, soviel neues ueberschwemmte mich wie eine Welle einen Grashalm.
Geschehnisse von solch Intensität und Quantität erstrecken sich fuer normal ueber einen Zeitraum von Monaten, und genau so kommt es mir vor, als wäre ich bereits 2-3 Monate hier und mir fällt es momentan schwer, abzuschätzen, wann denn diese 'Zeit-vorbeiflieg-Phase' beginnt, ich finnisch sprechen kann, meinen Stundenplan auswendig kann, alleine nach Helsinki fahre, Weihnachten, der 18. Geburtstag, und all das. In meiner aktuellen Zeitwahrnehmung währen das Jahrzehnte! Das ist jedoch ein ganz grosses 'ABER', denn, ich werde mich hier eingewöhnen, sprich, alles wird zur Gewohnheit, wenig -wirklich- neues wird mehr geschehen und die Zeit fängt an zu fliegen; vielleicht, dann sogar schneller als ich mir das wuensche, denn ich verbringe hier warscheinlich die beste und aufregenste Zeit meines ganzen Lebens. Was meinen Horizont jedoch in die schönsten Farben bringt, ist die Freude darauf, hier mit Freunden die Zeit zu verbringen, und dann wieder zurueck nach Deutschland zu all meinen Kumpels und Kollegen und Freunden zu kommen, mit ihnen zu feiern und die Jugend geniessen. Ich vermisse sie alle wirklich sehr, genauso wie meine Familie.
Am allermeisten jedoch, und das ist mehr als Vermissen, das ist wirkliche Sehnsucht habe ich nach meiner Freundin, die momentan ja 'nur' 1500km entfernt ist, ab Freitag jedoch kommen ca. 9000km hinzu, Freude um das Internet! Trotz alle dem gibt sie mir mehr -Kraft- als alles andere auf der Welt, -Wärme- hier oben im kalten Norden. Es ist wirklich gut, dass unser Gehirn, so eine Art Videospeicherfunktion hat, so kommen mir immer wieder unsere wunderbaren Momente wie auf der Leinwand vor die Linse. Ich liebe sie, ich sehne mich nach ihr, ihrem Wesen, ihrer puren Anwesenheit in meiner Nähe. Ich liebe sie, ich kann es nicht oft genug sagen. Ich melde mich bald wieder mit neuen Berichten.

MoiMoi