Dienstag, 24. Februar 2009

Mökki

Terrrve!

Letzte Woche hatten wir Ski-Ferien (Hiihto-Loma). Diese Zeit verbrachte ich von Samstag, den 14. Februar 09, bis Mittwoch, den 18. Februar 09 mit meiner Gastfamilie in deren Mökki. Falls ihr noch nichts mit dem Begriff "Mökki" anfangen könnt, hier eine kleine Definition und zeitgleich eine Schilderung meiner Zeit dort.

Die meisten Familien hier in Finnland besitzen ein Mökki, meistens von den Ur- oder Grosseltern erbaut und beziehbar für die ganze Verwandschaft. Es ist ein Sommerhäuschen, was aber nicht bedeutet, das man es nicht auch im Winter besuchen kann. Meistens im totalen Wald, ein paar Kilometer von der nächsten Ortschaft oder von dem nächsten Laden entfernt. Direkt an einem der hunderttausenden Seen Finnlands. Unser Mökki liegt an einem der grössten, in der östlichen Mitte von Finnland und sehr nahe der russischen Grenze gelegenen Seen. Es gibt kein fliessend Wasser und keine Toilette innerhalb des Wohnhäuschens. Wasser wird vom Eisloch aus dem See geschöpft und in der Sauna erwärmt. Die Notdurft verrichtet man im Plumpsklo hinter dem Haus. Sehr angenehm, morgens um 8, bei -17Grad Aussentemperatur! Geheitzt wird überall mit Holzkachelofen. Arbeiten wie Holzhacken, Wasser schöpfen und Essen bereiten, nehmen so ziemlich den grössten Teil der Zeit in Anspruch. Aber es sind schöne Arbeiten dort in dieser Atmosphäre. Um ein wenig abzuschalten, einfach losmarschieren! Einen Spaziergang über den gefrorenen See oder durch die endlosen Wälder kann ich nur empfehlen. Ein wenig heruntergekühlt durch die Aussentemperaturen freut man sich dann folgend auf eine finnische Fischsuppe und natürlich die Sauna. Sitzt man dann dampfend, nur mit einem Handtuch bekleidet auf dem Steg zur Sauna geniesst man totale Stille, absolute. Für mich war es erstens mehr Beängstigung als Entspannung, denn zu der Stille kamen mir auch noch die Geschichten des Gastvaters ins Ohr: "Nein, nein. Über die Bären hier brauchst du dir jetzt keine Sorgen machen, die haben Winterschlaf, jedoch die Wölfe sind noch recht aktiv in der Umgebung!" Rückblickend auf die eigene Situation, das man aufgewärmt, dampfend und schwitzend wie ein Sauerbraten, unbekleidet im Wald sitzt, macht das doch ein wenig einen nervösen Magen! Um es aber in einen Topf zu werfen, eine unglaublich schöne und einzigartige Erfahrung, diese Zeit, diese Umgebung und Atmosphäre im Herz von Finnland.

Nur zu empfehlen und hoffentlich bald auf unserer Speisekarte!

Im P.S.: Leider hatte ich meine Kamera vergessen!

Mittwoch, 11. Februar 2009

Huomenna - Morgen

...Morgen ist ein recht besonderer Tag!

Die Abiturienten haben ihre Streiche und Tagesplanung sorgfältigst ausgetüftelt und alles ist fertig für die Verabschiedung derer morgen. Die Lehrer aber auch viele der Schüler werden auf grosser Leinwand getrietzt und Reden werden gehalten. Nach diesem Programm in der Schule, gehts in und auf die Autos und ein grosser Abi-Zug fährt dann mit Fahnen und Geschrei durch die Stadt. Es wird alles grösser und besser organisiert als in Deutschland, ich freue mich schon sehr darauf es mitzuerleben und euch viele Fotos hochladen zu können. 

Desweiteren ganz wichtig, abends ist der erste Tanzabend des finnischen Schülertanzkränzchens und ich werde natürlich auch eine heisse Sohle aufs Parkett legen! Am Freitag wird genauso getanzt jedoch alles ein wenig entspannter und öffentlicher. Meine Garderobe: Ein Schwarzer Anzug - ein Weisses Hemd mit versteckten Knöpfen - eine Rosa (passend zu dem Kleid meiner Tanzpartnerin) Krawatte - dazu schwarze Schuhe und natürlich ein tadelloses Aussehen! Scherz. Ich muss zugeben ich bin ein wenig nervös, schliesslich tanze ich in der ersten Reihe und hie und da war im Training doch schon mal öfters ein kleiner Stolperer dabei! Aber es wird schon alles gut gehen, ich freue mich darauf!

Bilder kommen als bald als möglich!

Grüsse

der Dave

Donnerstag, 5. Februar 2009

Vaihto - Veränderung.

Hei,

Ich bins, Dave. Oder? In wieweit verändert man sich während einem Austauschjahr? In wieweit stellt man sich um, wird erwachsener, weitsichtiger? Oder verändert mich gar so, dass andere Menschen und alte Freunde nicht mehr dieselbe Person wie vor dem Abflug vor einem sehen, wenn sie mit ihm schreiben und über das Internet reden? Bleibt wirklich alles gleich in der Heimat, verändert sich nicht dort auch etwas während der Zeit eines Jahres? Treffen bei der Rückkehr dann diese unterschiedlichen Individuen in einer anderen Art zusammen und können vielleicht nicht mehr auf der selben Freundschaftsebene die Zeit verbringen?

Ich kann mich selbst nicht wirklich beurteilen in wie weit ich mich verändert habe, in wieweit ich jetzt nicht mehr derselbe Dave wie vor dem 3. August 2008 bin. Ich kann mein altes oder vielleicht immer noch selbes Ich fragen, was oder wer ich bin. Ich kann desweiteren nicht sagen ob ich mich positiv oder negativ verändert habe. Das macht mir ein wenig Angst, denn ich will nicht meine alten Freunde verlieren. Ich denke nicht, dass ich Problme mit meiner Familie habe, denn ich meine, sie hat meine Entwicklung über 17 Jahre verfolgt und sind Veränderung meinerseits in einer Art gewöhnt.

Ich will mich über das Thema in der nächsten Zeit ein wenig schlau machen und will sehen ob ich mir meine Fragen beantworten kann.

Herzlichst,

David